Vier Männer und Frauen erzählen, weshalb es das Fremdgehen trotzdem braucht. Wo lebt es sich am angenehmsten in der Schweiz? Warum sind die Finnen so glücklich? Die «NZZ am Sonntag» publiziert Geschichten, die Ihnen helfen, durch nicht ganz einfache Zeiten zu navigieren. Alle Artikel. Ihr Browser oder Adblocker verhindert dies momentan. Was ist der perfekte Ort, um eine geheime Liebschaft zu treffen? Zum Beispiel ein als Western-Saloon verkleidetes Restaurant neben einem Provinzbahnhof. Auf der Holzterrasse knarrt ein Windrad, drinnen gibt es Pferdesättel als Barhocker und ein Cowgirl im Service. Es sind kaum Gäste hier — am Nutten Affären Haben Wollen, den der Mann, der seinen Namen nicht preisgeben will, als Treffpunkt ausgesucht hat. Jetzt sitzt er da in einer Ecke, schwarze Hose, anthrazitgraues Hemd, vor sich ein oranger Drink, ein «Sex on the Beach». Unser Erkennungszeichen. Der Jährige, nennen wir ihn Johnny Aegerter, hat sich unter einer anonymisierten E-Mail-Adresse auf unseren Aufruf gemeldet, in dem wir Menschen suchten, die schon einmal fremdgegangen sind. Er schrieb: «Als Single hatte ich eine Affäre mit einer Ehefrau. Nun bin ich seit 23 Jahren verheiratet und suche selbst eine. In seinen Nutten Affären Haben Wollen lernte Johnny Aegerter leicht Frauen kennen, immer wieder neue. Als Single war er viel an Partys, fühlte sich lebendig. So wie der Drink aus Pfirsichlikör, Wodka, Cranberry- und Orangensaft wirken auch Affären aus der Zeit gefallen. Sie passen nicht mehr in eine Welt, in der selbst die persönlichsten Dinge in den sozialen Netzwerken geteilt werden. Nicht nur die Bilder von den Familienferien, das Selfie vor dem Badezimmerspiegel, sondern auch die Depression, die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen, das Suchtproblem. Selbst sexuelle Vorlieben werden transparent verhandelt. Wer in einer polyamoren Beziehung ist, erzählt es dem Arbeitskollegen vor der Kaffeemaschine. Wer eine sucht, schreibt es ins Dating-Profil. Über alles wird heute offen geredet. Geht hingegen jemand fremd, bleibt das im Verborgenen. Fast scheint es, als wären Liebesaffären heute das letzte grosse Geheimnis, das es noch gibt. Dabei wird jeden Tag betrogen. Just in dieser Sekunde checken irgendwo auf dieser Welt zwei Menschen in ein Hotel ein, um heimlich Sex zu haben. Es gibt zwar kaum Studien und keine aktuellen Zahlen darüber, wie viele Menschen in monogamen Beziehungen tatsächlich fremdgehen. Und doch werden rund 40 Prozent der Schweizer Ehen geschieden — ein Seitensprung ist der meistgenannte Trennungsgrund. Eine Affäre gilt nach wie vor als moralischer Fehltritt. Aus Angst vor dem Auffliegen bleiben die vier Menschen, die mit uns für diesen Artikel gesprochen haben, lieber anonym. Doch beim Erzählen ihrer geheimen Abenteuer leuchteten ihre Augen immer wieder. Alle berichteten vom positiven Effekt, den die Affären auf ihr Leben hatten. Da ist etwa die Rede vom Jungbrunnen, durch den sie sich wieder lebendig fühlen, oder vom Reiz des Verbotenen. Und bei allen vier scheint die heimliche Liebschaft etwas ins Rollen gebracht zu haben: den Wunsch nach einer ehrlicheren Kommunikation, einer offeneren Beziehungsform, der Befreiung aus einer Ohnmacht. Affären sind das Gegenteil von Stillstand.
Schattenfrauen
Warum verheiratete Männer zu Prostituierten gehen Naheliegend ist, dass Männer, die immer wieder im Bordell landen, ihren letzten Besuch dort genossen haben. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Eine Affäre oder einen Seitensprung hat geschätzt jeder zweite Mensch einmal im Leben. Doch wo beginnt eigentlich Fremdgehen? Wie Affären das Leben verändern - vier Männer und Frauen erzählenSollte man von einem Seitensprung erzählen? Fakt ist, dass es zahlreichen Frauen in ihren Beziehungen sexuell ganz ähnlich geht. Das habe zum einen mit der Kooperation zwischen den Geschlechtern bei der Kindererziehung zu tun. Sie leiden aber darunter und mittlerweile werden solche maskenhaften Gesichtsausdrücke wie das von Melania Trump zu Schönheitsidealen stilisiert. Aber so richtig nachvollziehen kann ich es immer noch nicht.
Warum gehen Männer wirklich zu Prostituierten?
In Zeiten von offenen Beziehungen und Polyamorie, so könnte man meinen, sind geheime Liebesaffären obsolet geworden. Bin ich als Frau egal ob Affäre oder Prostituierte, ich glaube es is nie einfach für den. Eine Affäre oder einen Seitensprung hat geschätzt jeder zweite Mensch einmal im Leben. Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Doch wo beginnt eigentlich Fremdgehen? Naheliegend ist, dass Männer, die immer wieder im Bordell landen, ihren letzten Besuch dort genossen haben. Affäre beginnt, um sozusagen sein Defizit aus zu füllen.Wir suchen in einer Beziehung Sicherheit, Stabilität, Verlässlichkeit, wünschen uns aber gleichzeitig Aufregung, Abenteuer und Faszination. Bei einem Experiment mit Lachtauben in den er-Jahren wurden Weibchen in einem Käfig neben ein anderes Männchen gesetzt. Aber wegen ein, zweimal fremdgehen würde ich mich nicht sofort trennen, nein dann hätte ich einmal fremdgehen gut Ne aber ernsthaft: Ich habe mit meinem Mann eine Familie gegründet, wir sind glücklich miteinander und haben eine gemeinsame Vergangenheit, wieso sollte ich das wegen einmaligem Fremdgehen über Board werfen? In Studien gaben Befragte an, sich von ihrem Partner oder ihrer Partnerin betrogen zu fühlen, sobald Gefühle im Spiel sind, also auch, wenn man zum Beispiel mit einer anderen Person nur ein Restaurant besucht. Und es gibt Paare, die, sofern ehrlich darüber gesprochen wurde, eine Chance zur Veränderung gesehen und wahrgenommen haben. Nicht selten gehen Menschen fremd, die ihre Bedürfnisse jahrelang hinter jene des Partners oder der Kinder gestellt haben. Über alles wird heute offen geredet. Nun kann man sich fragen, warum sich diese Männer nicht eine Geliebte suchen. Vertrauen wiederherzustellen und die Gefühle zu bewältigen, sei schwierig. Lesen Sie auch:. Sie war damals auch noch liiert. Abends fuhr ich befriedigt nach Hause, um meine Frau mit den Kindern zu unterstützen. Sie wurde Prostituierte, weil sie genug von miesen Tinder-Typen hatte. Ich habe nichts mehr gespürt. Die Idee ist nicht neu. Ich habe emotional nicht mehr viel erwartet und dachte, das ist normal wenn man älter wird und schon solange zusammen ist. Es war nicht nur der Verlust von Intimität und Nähe, mein Mann war auch emotional verarmt. Ich hielt das alles für normal, weil ich es von meiner Herkunftsfamilie auch nicht anders kannte und war davon überzeugt, im Vergleich zu anderen eine wirkliche und relativ gute Ehe zu führen. Mehr zum Thema. DAS muss sich ändern. Heutzutage hat kein Mann berauschenden Sex mit seiner Geliebten und zieht sich danach einfach den Anzug wieder an. Doch etwas bleibt wohl für die meisten schwer zu verstehen: Warum gehen Menschen fremd oder lassen sich auf jemand Vergebenen ein, wenn sie genau wissen, dass dadurch eine dritte Person hintergangen und zutiefst verletzt wird? Nur wenige vernachlässigen ihre Familie. Tut es hingegen eine Frau, ist sie eine Schlampe. Was uns verführe, sei nicht nur ein anderer Mensch, sondern «das Kribbeln der Grenzüberschreitung». Er entlarvt die romantische Vorstellung von einer perfekten Beziehung in einer perfekten Welt. Die Intimität war nicht mehr da.